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Dunstan Wissen nimmt den Dreimonatskoliken den Schrecken

Gern möchte ich Euch unsere positiven Erfahrungen mit dem Dunstan Wissen und dem vermeintlichen Thema "Kolik" weitergeben. Ich bin hauptberuflich Ernährungswissenschaftlerin und Mutter von drei Kindern – definitiv kann letztgenanntes als Hauptbeschäftigung angesehen werden. Nebenberuflich gehe ich meiner Leidenschaft nach und bin Kursleiterin für Zwergensprache und Dunstan Babysprache. Unsere jüngste Tochter ist jetzt gerade ein Jahr alt geworden und ich blicke auf eine entspannte Zeit mit Baby zurück.

Spulen wir nun ungefähr neuneinhalb Jahre zurück. Damals war meine älteste Tochter erst ein paar Wochen auf der Welt. Sie weinte viel, schrie häufig in den Abendstunden und mein Mann und ich waren gleichermaßen verzweifelt. Unsere Hebamme und auch die Kinderärztin attestierten uns ein „Schreibaby“. Lefax war unser ständiger Begleiter, Bauchmassagen halfen nicht. „Du darfst nicht so häufig stillen, die neue Milch kommt dann auf die alte und das gärt dann“ war eine der wenig hilfreichen und schlichtweg falschen Aussagen der Hebamme. Bin ich schuld daran, wenn die Kleine weint und schreit, bis sie nicht mehr kann? Kann ich etwas tun, etwas essen oder nicht essen, um ihr und ihrem Bäuchlein zu helfen? Es waren schlimme Tage, Wochen und Monate. Im Nachhinein weiß ich nicht, wie ich es geschafft habe trotzdem weiter zu stillen. Aber irgendwann war es dann vorbei. Sie war bei uns angekommen und weinte viel weniger, langsam spielten wir uns ein und lernten uns so gut kennen, dass wir es immer häufiger schafften, dass sie zufrieden war und nicht weinte. Die Unsicherheit blieb trotzdem. "Das waren die „Dreimonatskoliken“", sagte meine Kinderärztin. Das sei ganz normal, das haben viele Kinder.

Im Nachhinein weiß ich es besser. Bevor unser Sohn 2017 zur Welt kam wurde ich Kursleiterin für Dunstan Babysprache und konnte die Theorie gleich in der Praxis erproben. Vom ersten Tag an verstand ich, welche Bedürfnisse er hatte, einfach, weil ich es anhand der Laute genau hören konnte. Er hatte Probleme in den Schlaf zu finden und wenn ich es nicht rechtzeitig schaffte ihn in den Schlaf zu begleiten und die winzig kleinen Signale übersah oder überhörte, dann weinte er, ja manchmal schrie er genauso schlimm wie seine große Schwester damals. Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Auch sie hatte immer Schwierigkeiten sich zu beruhigen, in den Schlaf zu finden und runterzufahren, eigentlich bis heute. Vom Gemüt waren sich beide Kinder sehr ähnlich und plötzlich hatte ich die Gewissheit, dass wir nie Probleme mit den Dreimonatskoliken hatten, sondern nur mit einem sehr müden und sehr überreizten Kind. Manchmal war es wie ein Déjà-vu. Als Laie klingt der „Ich bin müde“-Laut „Auw“ wie der Ausruf „Au“, wenn wir Schmerzen fühlen. Kein Wunder, dass man glaubt, ein müdes Kind könnte Schmerzen haben. Und was tut man, wenn man meint, sein Kind hat Bauchschmerzen? Man massiert es, trägt es statt im Fliegergriff besser im Buddhasitz, macht Wärmekissen zurecht. Alles falsch, wenn das Kind nur müde ist, denn dann hält man das Kind weiterhin vom Schlafen ab und macht alles eigentlich noch schlimmer. Die Dunstan Babysprache war für uns daher goldwert. Denn auch wenn man ein weinendes Kind hat, das Probleme beim Einschlafen hat – zumindest bleibt die Sicherheit, dass es keine Schmerzen hat, was die Situation sehr entspannt und die Schreiphasen insgesamt sehr verkürzt.

Was hat es nun mit den „Dreimonatskoliken“ auf sich? Was wissen wir? Es ist so, dass der Darm der Kinder in den ersten Lebensmonaten „ausreift“: Die Zell-Zell-Verbindungen, die das Innere des Darms auskleiden, werden stärker. Das bedeutet, dass die Nährstoffe, die im Darm sind, die Zellen passieren müssen, um im Blut anzukommen und dort weiter transportiert zu werden. Das ist wichtig, damit unser Körper sicher geht, dass keine „zu großen“ Nahrungsbestandteile im Blut ankommen, mit denen unser Körper nichts anfangen kann. Außerdem ist es auch eine Art „Allergieprävention“, denn typische Allergene sind große Eiweißmoleküle, auf die wir mit einer starken Immunreaktion antworten. In den ersten Lebenswochen und Monaten leistet das Baby also in jeder Hinsicht jede Menge Arbeit. Hat das Baby dadurch Koliken und Schmerzen? Nein, in der Regel spürt das Kind das nicht. Dennoch gibt es Kinder, die mit Blähungen, unregelmäßigem Stuhlgang und viel Luft im Bauch zu tun haben. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Häufig wird die „Schuld“ daran den stillenden Müttern in die Schuhe geschoben: „Hast Du wieder Kohl gegessen? Tomaten sind auch nicht gut! Was, Orangen? Die darfst Du in der Stillzeit nicht essen!“ Auch, wenn die Ursache für kindliche Bauchschmerzen manchmal nicht klar ist, wir wissen aber mit Sicherheit, dass blähende Bestandteile von Kohl, Hülsenfrüchten und Co. nicht in die Muttermilch aufgenommen werden und demnach auch nicht beim Baby ankommen. Wenn die Mutter sich aber unberechtigterweise die Schuld gibt, dass es dem Baby womöglich wegen ihr schlecht geht, es viel weint und bestimmt Bauchschmerzen hat, dann entscheidet sie sich im schlimmsten Fall gegen das Stillen. Denn der Verzicht auf eine Reihe Lebensmittel fällt nach einer Schwangerschaft, die oft auch von vielen Entbehrungen geprägt ist, nicht so leicht.

Daher ist es umso wichtiger genau hinzuhören: Welches Problem hat das weinende Baby? Sind es Bauchschmerzen? Weint es, weil es nicht zur Ruhe kommt? Nicht nur Eltern, sondern alle, die in frühen Kontakt mit Eltern kommen, sollten die Laute kennen, die ein Kind macht, wenn es müde ist, nur aufstoßen muss, Hunger hat oder mit Bauchschmerzen kämpft. Insofern ist die Dunstan Babysprache eine wichtige Maßnahme zur Stillförderung, eine wesentliche Motivation für die Eltern und eine Rückendeckung für die stillende Mutter.

Denke ich nun an die Anfangszeit mit unserer jüngsten Tochter zurück, dann erinnere ich mich an eine Phase, in der sie auch sehr viel geweint hat. Vor allem am Abend. Je näher ich bei ihr war, je mehr ich ihr zugehört habe, umso leichter fiel es ihr, sich zu beruhigen und endlich einzuschlafen. Aber das war nicht schlimm, denn ich wusste, dass sie keine Schmerzen leidet, dass sie einfach ein bisschen Zeit braucht um anzukommen, den Tag zu verarbeiten, abzuschalten. Keineswegs habe ich an mir oder dem Stillen gezweifelt. Ich wünsche dieses Selbstbewusstsein jeder Mutter, die ihr Kind in den Armen hält und sich fragt, was sie besser machen kann. Mit Hilfe der Dunstan Babysprache können Eltern dieses Selbstbewusstsein schon beim ersten Kind bekommen, ist das nicht fabelhaft?

 

Autorin: Dr. Camilla Leithold, Dunstan Babysprache & Zwergensprache Kursleitung in Erfurt und Gotha, Thüringen, Dipl. Ernährungswissenschaftlerin