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"Elternwissen-Kompakt": Will dein Baby sehr häufig an die Brust?

Wir zeigen dir, warum Stillen nicht immer die richtige Lösung ist! Lass uns gemeinsam schauen, welche Bedürfnisse wirklich gestillt werden wollen.

Du weißt sicherlich, dass die Stillhäufigkeit von vielen Faktoren abhängig sein kann: Alter des Babys, Wachstumsschübe, Schmerzen, Traurigkeit, Stress und vielem mehr.

Stillen ist nicht nur Nahrungsaufnahme im eigentlichen Sinne, auch das ist dir bestimmt bekannt.

Aber wenn Dein Baby gefühlt den ganzen Tag nur an der Brust verbringen will, solltest Du schauen, ob dies wirklich die zielführende, richtige Strategie ist.

Was du vermutlich noch nicht weißt, ist, dass dein Baby ab Geburt ganz klar und deutlich seine Bedürfnisse äußern kann – weit mehr als nur Hunger - und das nicht nur durch seine Körpersprache.

In dieser Reihe „Elternwissen-Kompakt“ möchten wir dir helfen, dein Baby wirklich zu verstehen, um mit mehr Sicherheit den gemeinsamen Start ins Familienleben noch einfacher und entspannter zu gestalten.

Eltern müssen zu Beginn erst die Fähigkeit erlernen, ihr Baby richtig zu deuten und nehmen oft lediglich die körpersprachlichen Signale des Babys war. Diese beschränken sich in ihrer anfangs noch recht einseitigen Wahrnehmung meist auf die folgenden klassischen Problemkreise wie Bauchweh, Hunger und eine volle Windel. Wenn das Baby weint oder sich beschwert, wird sofort hier die Ursache vermutet und das Experimentieren beginnt. Der Stress beim Baby und bei den Eltern steigt zusehends.

Dabei hat die Evolution all unsere Babys mit einem einheitlichen Lautsystem ausgestattet, welches schon seit Urzeiten vorhanden ist und für unsere Babys zu allen Zeiten überlebensnotwendig war.

Versetze dich doch einfach mal in dein Baby hinein, wie es ihm geht, wenn wir seine Sprache nicht verstehen:

Du bist müde und wirst vom Schlafen abgehalten.

Du bist hungrig und musst auf dein Essen warten.

Dich juckt es am Rücken und du hast keine Möglichkeit dich zu kratzen.

Du hast ein unangenehmes Völlegefühl und keine Gelegenheit es selbst loszuwerden.

Du hast Bauchweh und keine Lösung, um dieses zu lindern.

Wie frustrierend muss es für dein Baby sein, wenn keiner seine geäußerten Gefühle zeitnah erkennen, dabei helfen oder abstellen kann! Möchtest Du dann in all diesen Momenten Essen angeboten bekommen? Wahrscheinlich nicht…

Wie erfahren wir nun, was das Baby wirklich braucht?

Die Natur hat für ein leichtes De-Kodierungssystem der Babyäußerungen gesorgt und Babys mit angeborenen Reflexen ausgestattet, die bei allen Babys weltweit recht gleich sind. Diese stehen mit jeweils unterschiedlichen Lauten in Verbindung und sind bei wechselnden Bedürfnissen gut voneinander zu unterscheiden.

Durch genaues Hinhören können wir konkrete Bedürfnisse unseres Babys besser und schneller differenzieren, um nicht in den typischen Teufelskreis der häufigen Still- und Bauchweh-Spirale zu tappen.

Wir können es zum richtigen Zeitpunkt ins Bett statt an den Busen legen, wenn es „müde“ sagt. Wir können ihm beim Bäuerchen machen helfen, anstatt Milch auf festsitzende Luftblasen zu geben. Wir vermeiden Überfütterung und Bauchschmerzen durch richtiges Reagieren auf seine Laute. Wir wissen, wann es eine Linderung bei Zahnungsschmerzen braucht oder lieber aufrecht getragen werden will. Es teilt uns mit, wenn ihn Kleidung stört, ein wunder Po schmerzt oder zu viele Reize auf ihn einprasseln.

Nahrung braucht es in all diesen Momenten nicht. Sie kann sogar kontraproduktiv sein. Ratloses Herumprobieren, Ablenken oder Beschwichtigen machen es meist nicht besser.

Was es braucht, ist das Grundwissen um die unterschiedlichen Grundbedürfnisse, wie man sie erkennt und wie man richtig darauf reagiert.

Was wir dazu anmerken möchten: Alle unterschiedlichen Empfehlungen, die Eltern zum Thema Stillhäufigkeit und der Stilldauer erhalten, sind gerechtfertigt.

Nur wer, wenn nicht das Kind, kann uns am besten sagen, wann es wirklich hungrig ist? Wenn das Essen fremdgesteuert wird und nicht nach dem eigenen Hungergefühl befriedigt wird, kann dieses sensible System durcheinandergeraten. Das Stillen für bzw. gegen jedes Problem kann dazu führen, dass die Nahrungsaufnahme zu einer lebenslangen Problembewältigungsstrategie wird.

Lass uns gemeinsam dein Baby besser verstehen lernen, seine Bedürfnisse erkennen und Fehlinterpretationen und die daraus entstehende Frustration auf beiden Seiten vermeiden.

In den Präsenz- und Onlinekursen zur Dunstan Babysprache oder bei unseren ausgebildeten Hebammen, Schlafcoachs, Still- oder Trageberaterinnen im Team, erfährst Du alle Laute und lernst, dich in dein Baby rasch einzuhören. Zusätzlich zum gemeinsamen Üben geben wir dir auch Tipps, welche Strategien euch auch jenseits vom Stillen weiterbringen.

Hier geht es zum Onlinekurs: Dunstan Babylaute Online Kurs

Hier geht es zu den Präsenzkursen unserer lizenzierten Kursleitungen und zu ausgebildeten Fachkräften: Dunstan Babylaute Kursorte

Autorinnen: Christine Schauer (Hebamme, Dunstan Kursleiterin, Bad Heilbrunn) und Vivian König (Ausbilderin für Dunstan Babysprache und Länderleitung in D, AT und CH, Leipzig)